Ein ganzes Jahr. So lange beschäftigen wir uns nun schon mit diesem Proteinhäufchen namens SARS-CoV-2. Was hat dieses Pandemie-Jahr mit Ihnen gemacht? Bei mir wurde vor allem mein innerer Bullshit-Detektor kalibriert.

Ein ganzes Jahr. So lange beschäftigen wir uns nun schon mit diesem Proteinhäufchen namens SARS-CoV-2. Was hat dieses Pandemie-Jahr mit Ihnen gemacht? Bei mir wurde vor allem mein innerer Bullshit-Detektor kalibriert.
Ist ein Toter, der «mit» Cornona-Virus gestorben ist, beispielsweise weil er unter diversen Vorerkrankungen litt und sich jetzt dummerweise noch angesteckt hat, weniger wert, als eine Person, die, ansonsten kerngesund, «am» Virus starb? Wo liegt der Unterschied, ob jemand «an» oder «mit» etwas gestorben ist? Wer zieht diese unsichtbare Grenze? Und was macht es schlussendlich für einen Unterschied?
Winterschlaf oder dickes Winterfell: Es braucht derzeit ausgefeilte Strategien um möglichst gelassen und freundlich mit den aktuellen Widrigkeiten in der Welt umzugehen.
Ich schäme mich ein bisschen, denn von allen Neo-Hobbies, die während dieser Pandemie hoch im Kurs stehen, habe ich mir – nach meinem Empfinden, wenn ich so durch die Facebook- und Instagram-Streams und Stories scrolle – das platteste, klischeehafteste ausgesucht: Ich backe Sauerteigbrot.
Nun bin ich 39 und quasi über Nacht hat mein Unterbewusstsein beschlossen, dass es jetzt langsam, aber sicher an der Zeit wäre, sich mal intensiver mit der fortschreitenden Anzahl an Jahresringen auseinander zu setzen. Mein Selbstbild hat sich verändert.
New York? Paris? Split? Fernreisen sind diesen Sommer eher umständlich und mühsam. Zeit also, unsere Heimat aus der Perspektive der zahlreichen Touristen, die uns unter normalen Umständen besuchen, zu entdecken.
In Anbetracht der globalen Lage und mit einem Blick zurück ins Jahr 2014, als die Des-Alpes-Frage die Bevölkerung spaltete, wie kaum eine andere (von der Gemeindefusion 2009 abgesehen), ist jetzt der richtige Moment, um erneut zu prüfen, ob das Pferd, dass man mit dem Versuch eines Hotelprojektes im Zentrum von Interlaken gesattelt hat, nur vorübergehend sediert ist oder doch tot am Strassenrand liegt.
Eine weltweite Pandemie gekoppelt mit der heutigen Mobilität und den veränderten, schnellen, unerschöpflichen Informationsflüssen, Internet sei Dank, sowie all den technischen Alltagshelfern und Apps für jedes Problem und Problemchen führt bei vielen zu einer kompletten Überhitzung der Hirnwindungen.
Gleichzeitig ist mir durch die Installation der SwissCovid-App wieder schmerzlich bewusst geworden, wie ketzerisch mein Umgang mit meiner Privatsphäre und dem Verfechten des Datenschutzes ist. Ich sende tagtäglich eine gewaltige Menge an Daten an den Hacker Way 1 in Menlo Park (Facebook), den Infinite Loop 1 in Cupertino (Apple) oder den Amphitheatre Parkway 1600 in Mountain View (Google) ohne mir darüber Gedanken zu machen.
Waren Sie schon im Gartencenter? Bald soll in unserem Corona-gebeutelten, an Sozialkontakten armen Alltag wieder Normalität einkehren. Oder «the new normal», wie das einige Konzerne in ihren Strategien für die schrittweise Wiederansiedlung ihrer Mitarbeitenden in den verwaisten Betriebsgebäuden modern nennen. Wir alle erleben gerade, wie Geschichte geschrieben wird. Während wir als Jugendliche im Präsenzunterricht noch die Folgen der Pest behandelt haben, werden sich die Generationen nach uns wohl mit dem Coronavirus beschäftigen.
© 2022 | Irene Thali | Interlaken | Realisation: fremdefeder.ch
Wenn ich Deine Daten speichere, dann nur dazu, dass die Seite richtig funktioniert. Der Rest interessiert mich kaum.
Ich verwende die Open-Source-Software Matomo, um festzustellen, ob auch tatsächlich jemand den Quatsch hier liest. Selbstverständlich werden Deine Daten anonymisiert.
Wie bereits gesagt, ich nutze Matomo um zu sehen, was Du hier so treibst und liest. Ich kann aus den zur Verfügung gestellten Daten keine Rückschlüsse auf Deine Person nehmen. Es sei denn, Du rufst mich an und sagst mir, dass Du jetzt gerade mit Firefox Version 7.0 auf meiner Seite im Blogpost «Mein Krankenkassenkühlschrank» rumsurfst. Dann wüsste ich theoretisch Bescheid. Ausser es würde sich gleichzeitig jemand auf der Seite befinden, der wie Du, seine Software nie aktualisiert.
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